Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [10844]

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1827
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Stürmisch, kalt, öfters Schnee und Regen. Im Burgtheater „Clavigo“, im Kärntnertor-Theater Akademie; Dall’Oca-Schoberlechner singt, schwach, er spielt Piano; dann „Wiedergefundene Tochter“. Im Josephstädter Theater „Landhaus“, „Schiffbruch“, im Leopoldstädter Theater Einnahme der Krones „Kabale und Liebe“, vom Schuft Bäuerle; welche Infamie ! Früh antwortete ich Holbein auf seinen Brief vom 6. und sein Billett an die Schmid vom 5.; stellte ihm klar sein schändliches Benehmen vor, wie er die Schmid täuschte. Therese unterschrieb den Brief auch. Schießl speiste mit mir, Mellini leistete Gesellschaft. Gegen Abend kam nach 5 Wochen Reimann. Ich sprach ernst und offen mit ihm, dass sie eine bürgerliche Dame spiele, die Söhne nicht fleißig sind; warnte ihn in Dräxlers Namen vor Aufwand für Bälle, Equipage, stellte ihm Jahns Beispiel vor. Mahnte ihn, dass er mir am 18. Februar hätte Interessen zahlen sollen u. dgl. Unterschrieb des Vaters Dietrich Testament; die Reimann ist Universalerbin. Dann spielten wir mit Huber, Ball und Werner konversierten. Honegger sagte mir, auf dem Tempel der Hruschka werde das Dach aufgesetzt. Meine arme Therese bekam wütende Schmerzen im rechten Arm.
Band 11 (XI.), Seite 43r
16.03.1827
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