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In der Nacht wieder Schnee, trüb. Im Burgtheater „Mündel“, Rettich von Graz als Philipp Brook, gefiel sehr und wurde lärmend gerufen. Im Kärntnertor-Theater „Geheimnis“, „Zemire und Azor“, im Theater an der Wien „Ein Uhr“. Sektion der Moser in Gegenwart von Stessel. Sie hatte einen Stein in der Gallenblase, eine Niere verfault, Geschwüre in der Lunge; die Leber gesund. Seit September 1798 bezog sie 300 fl. Pension als Witwe. Am Vormittag schrieb ich der Reichard nach Döhlen, dankte für Beutel und Beinflasche. Moreau, Lembert besuchten mich und erzählten, dass die Ludlamsaffäre am 8. in voller Regierungssitzung als für eine Untersuchung gar nicht geeignet der Polizei zurückzusenden beschlossen wurde. Biringers böser Wille trug in seinem Protokoll ohne Berücksichtigung der Protokolle (?) der Ludlamiten für die Beamten auf zweimal 24 Stunden Hausarrest, für die anderen Polizeiarrest an; wie ungerecht ! Pichler erklärte die Gesellschaft, beseelt von frohem Scherze, nicht für straflos, sondern das Ganze ad acta. Persa unterschrieb bloß vidi und Biringer ist keine Stelle. Werner speiste mit uns, der strich im Partezettel „höchst betrübte“ aus und setzte „betrübende“, dann „entseelte“; wie kleinlich. Die Weinmüller erzählte Therese von Hubers Schmutzereien, sie und Mark (?) spielten Préférence.
Band 11 (XI.), Seite 31r
13.11.1826
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