Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [10719]

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1826
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Es schneit; gegen Mittag heiterte es sich etwas auf. Im Burgtheater „Manuskript“, im Kärntnertor-Theater „Goldener Löwe“, „Zemire und Azor“, im Theater an der Wien „Staberl als Freischütz“. Duport schickte wieder Billetts. Röser nahm Abschied. Fechner, Stessel und Knoll kamen zusammen. Ich ließ von Schall auf 6 Personen à 1 fl. kochen, Jungmann, Schießl, Ball, Gionima, wir aßen gut, waren zufrieden. Mit Gionima und Therese Préférence. Um 8 h kam Werner, sagte, die Moser sei sehr schwach, habe sich zum Testament entschlossen. Um 9 h kamen Stessel, Fechner, Gyorgacs und Blaschke zur Unterschrift. Dies geschah, Fechner blieb. Um 10 h verschied sie, ganz sich gegenwärtig, fühlte sich selbst in den letzten Augenblicken den Puls. Sie lebte 82 Jahre am 21. November, in Liebe und Wohltun. Fechner drückte ihr die Augen zu, Camilla band ihr das Kinn hinauf; ließen selbe im Bett liegen; dann nach ihrer Anordnung zog man ihr ein weißes Kleid an. Am 29. Oktober war sie noch recht vergnügt bei uns.
Band 11 (XI.), Seite 30v
11.11.1826
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