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Früh schwül, nach Mittag starkes Donnerwetter mit Regengüssen, dabei Sonnenschein. Im Burgtheater „Bild“, im Kärntnertor-Theater „Geheimnis“, „Joko“, im Josephstädter Theater „Weiberfeind“, „Schutzgeist“. Um 8 h in die Stadt. Kridl, Sepherl und ich ladeten die Gäste zur Aufführung am Abend. Ich selbst, Ullmann, Mayer – er schloss heute einen neuen Kontrakt mit Carl ab – machten Anstalten zum Hafelputz (?). Theresen brachte ich 4 Lockenkämme, 4 fl., Reimann schickte ein Pianoforte, welches Binder stimmte, mit uns aß. Nach Tische arrangierte ich den Saal, ließ den Luster bestekken, wartete in der Hütte ein Gewitter ab, die Carl mit Lembert, Polborn mit Benoit führte ich im Garten herum; Podenwirth (?) war einer der ersten. Nach 6 h versammelte sich alles im Garten, unterhielten sich mit Schaukeln, die anderen auf dem Turm. Im Zelt wurde alles bedient; wir gaben Schlegel, Hirschwildpret, Salami, Käse, Guglhupf, Käse, Brot usw. Es waren über 70 Personen. Um 8 h begann die Musik. Anfangs spielte die Marie Fieglmüller mit Krebs Variationen von Czerny; dann Aufführung der „Weißen Frau“ von Boieldieu, Krebs dirigierte am Pianoforte. Gaveston, Verweser der Herrschaft Avenel Ruprecht, Anna, sein Mündel Tobihal, Georges, ein englischer Offizier Kurz, Mac Irton, Friedensrichter des Clans Haim, Dickson, Pächter auf Avenel Podenwirth, Jenny, sein Weib Ball, Margarethe, Haushälterin Carl; 30 Sänger. Alles ging vortrefflich, die Lizitation war von dem größten Effekt. Auf der Brücke sangen sie den Chor aus dem „Freyschützen“, einen aus „Tancredi“ und „Lützows wilde Jagd“. Nach der Pause sang die Schmid eine Arie der Emmeline, um 10 h ging alles; melancholischer Vollmondabend. Abends bei Scheidlin Zusammentretung mit Carl.
Band 11 (XI.), Seite 24r
17.08.1826
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