Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [1060]

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Früh kühl, abwechselnd Regen. Heute musste ich wieder den ganzen Tag zu Hause bleiben, ich unterhielt mich mit dem Lesen der „Octavia“ und mit häuslichen Geschäften. Schrieb an den Grafen nach Altsohl, avisierte ihm Stessels Verschreibung von 700 fl,. für seine Frau eine von 450 fl., dann von der verlorenen, mörderischen Schlacht in Italien bei Marengo, welche Melas verlor, 3 Tage dauerte, wobei Buonaparte an der Spitze seiner Truppen stand. Wir verloren bei 20.000 Mann, alle Artillerie und Munition und alle Magazins in Cremona. Melas wurde abgeschnitten und eingeschlossen und musste auf der Stelle Genua,Tortona, Pizzighettone und Alessandria räumen. Nach Mittag besuchte uns auf einen Augenblick Albert. Therese musste unversehens im Kärntnertor-Theater im „Schreiner“ singen und so war ich den ganzen Abend allein; gegen 9 h kam sie. Ich las in der Universal-Geschichte, dann im Theaterjournal, welches mir Therese brachte. Eckhart besuchte mich zweimal; besonders am Abend war er mir sehr willkommen. Therese fand ihn bei ihrer Rückkunft. Ich zeigte ihm etwas von meiner Arbeit, Theresens Liederbuch und unsere Tische; alles schien ihm sehr zu gefallen. Wir soupierten zusammen um ½ 10 h, nach 10 h legten wir uns. Ich schlief besser als die vorigen Nächte.
Band 03 (III.), Seite 1r
01.07.1800
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