Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [10576]

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Trüb, sehr kalt; ich lasse im Garten ununterbrochen heizen. Trauriger Sommer ! Im Burgtheater „Nathan“, im Kärntnertor-Theater Akademie des Mandolinespielers Vimercati, Marie Stuck spielt Pianoforte, singt; dann „Zemire“. Im Theater an der Wien „Tell“, im Josephstädter Theater „Alle verliebt“, „Schutzgeist“. Der Gärtner brachte Erdbeeren. Früh arbeitete ich, sprach Birkmayer; er hatte einen Anfall von Schlag. Mit uns speiste Honegger; Kridl ist schon wieder krank. Reimann bat mich um 200 fl. auf 14 Tage. Reich Pepi brachte mir für Koch 1200 fl. CM, bei dem Hauptmann Claus und Bollinger (?), welche eine Maschinenfabrik haben. Bollinger versicherte ihm die Richtigkeit, Claus kommt morgen. Schwarz reist in den Ferien nach Dresden und Berlin; durch ihn schickte ich der Reichhardt unsere Gartenbilder samt der Schilderung und schrieb ihr zugleich. In der Wiener Zeitung steht, zwei englische und ein deutscher Arzt haben Webers Leichnam geöffnet. Man fand 2 Geschwüre an der linken Seite des Luftröhrenkopfes, die Lunge stark angegriffen und 2 Geschwüre darin. Hruschka besuchte uns und brachte ihr Porträt als Jerta in der „Schuld“. Nachmittags zur Corra; sie sieht sehr krank, leidend aus. In Gesellschaft, sprach die arme Seitz; er ist ein Wüterich. Ins Kärntnertor-Theater, hörte von Castelli, dass Vater Koch in Prag im Gasthof zum Schwarzen Ross den linken Arm gebrochen habe. Wie sehr erschütterte mich die Nachricht; der gute Alte, der arme Fritz, die Jette ! Bei Therese war die Moser.
Band 11 (XI.), Seite 17r
21.06.1826
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