Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [1053]

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Ein angenehmer Tag. Früh ging ich ins Bureau, dann zur Barany. Therese ging mit Anhang und der fatalen Rotter zur Monarchin. Um 10 h war ich schon zu Hause, arbeitete bis 11 h, als mich eine gewisse Frau v. Brichter (?) eine volle Stunde mit ihrem Geschwätz marterte. Um ¾ 1 h kam kam Therese erst nach Hause, ohne bei der Kaiserin vorgelassen zu werden. Sie wurde auf künftigen Mittwoch bestellt; wie es mich ärgert ! Welch ein Zeitverlust ! Von 1 bis 2 h machten Therese und ich Promenade in der Stadt. Sepherl musste heimlich Hähnel backen, damit Therese überrascht wurde. Wir speisten mit gutem Appetit. Nach Mittag blieben wir bis 6 h zu Hause, dann gingen wir zum Kärntnertor hinaus auf die Glacis, Laimgrube, dann über die Bastei nach Hause. Um 9 h legten wir uns. Ich lag kaum, so warf ich Blut aus; wie erschraken wir ! Die Mutter und Nina waren im Burgtheater; um allen Lärm und Aufsehen zu vermeiden, mussten wir warten, bis sie schliefen. Dann ging Sepherl zu Eckhart, er erschien gleich, verschrieb gleich; es dauerte aber die ganze Nacht fort. Therese schlief fast gar nichts.
Band 02 (II.), Seite 89v
25.06.1800
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