|
10513
1826
4
19
Sehr kalt, trüb. Im Burgtheater „Stille Wässer“, im Theater an der Wien „Palmerin“, im Josephstädter Theater „Geist in der modernen Welt“, Scholz gefiel nicht sehr. Den Vormittag zu Haus, Begräbnis der armen Leopoldine Kettel, geborene von Burgsdorf. Sie hat ausgelitten, die gute Dulderin. Sehr ergriff mich ihr Tod. Sie war evangelisch; Wächter hielt am Sarge die Rede. Mittags mit Therese und Kridl, nach Tische zur Ball wegen Hühnerhund für Ranftl. Dem Kutschersfeld schickte ich den Brief an General-FWM Carl Scheider nach Udine. Begegnete Semmler (?), Stubenrauch, hörte die Hiobskunde, dass Kommissäre um 3 h in der Nacht die Ludlam öffnen ließen, dass früh ½ 7 h Kommissäre zu Zedlitz, Schwarz, Sichrowsky, Hassaureck, Fischhof, Schlechta kamen, bis abends alles untersuchten, Protokolle aufnahmen. Zedlitz schrieb an Sedlnitzky, beschwerte sich. Alles war nur Frohsinn, Scherz ! Am meisten scheint es Zedlitz; Grillparzer; Castelli, Schlechta zu gelten; hatten auch den ganzen Tag Hausarrest.
Band 11 (XI.), Seite 11v
19.04.1826
|