Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [10491]

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Regen, dann heiter; nicht kalt. Im Burgtheater „Falsche Scham“, im Theater an der Wien „Abälino“, im Josephstädter Theater „Zauberflöte“. Vormittags zu Haus. Therese schrieb den Brief an Holbein fertig, erwähnte Mariens Krankheit, Emiliens Pflege. Dräxler und Mayer speisten mit uns. Nach Tische zu Pinterics wegen Grafen. Zum Reimann, des Evarist ersten Flügel zu hören, vorzüglich; sah die Wohnung im 3. Stock, eine Perlmutterarbeit für den Kronprinzen. Dem Hassaureck und der Marie schrieb ich wegen Geld, weil er sich so lange aufhält; endlich schickte er 250 fl. Ich hörte, Hassaureck spiele wieder auf der Börse. Ins Burgtheater, die Löwe als Hofrätin statt der Hruschka, als welche sie sehr gefiel. Ihrer Tochter Therese erster Versuch als Tochter Minchen: hübsche Figur, gutes Organ, aber kalt, sprach ihre Rolle wie eine Lektion. Die Löwe wurde gerufen, versteht sich; dankte in gewöhnlichen Worten. Voll, fand die Stegmayer mit Corra, Deinhardstein; heute sah ich die gute Kettel zum letzten Mal im 3. Stock. Die Zerboni kam zur Therese und klagte, die Marie mache auch Streiche ! Hätte Holbein nur gefolgt !
Band 11 (XI.), Seite 8v
28.03.1826
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