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Palmsonntag, kalt, veränderlich, abends rauer Wind. Im Burgtheater „Salomon“ von Händel. Mein gutes liebes Weib erfreute mich mit 2 recht hübschen Gilets; ich habe sie so lieb ! Die Kinder kamen mit Glückwünschen; Toni brachte einen blauen Hosenträger, Pepi einen Glockenzug mit Glückwünschen, beide mit Gionima speisten mit uns; ich empfing meine Gratulationen im Bette. Viele kamen, auch Stessel, Kwiatkowsky, Lembert, Högler,Tschepp, Swoboda; er schickte Blumen, wir gaben ihm 2 gestickte Tücheln und ein Uhrband, dem Elsler 2 Perkaltücheln, 3 fl.. Nachmittags zusammen nach Dornbach, sahen Grohmanns Garten, Sladeks Kaffeehaus. Dann in den Garten; Gionima, ich und die Kinder stiegen in der Mayerhofgasse ab. Begräbnis des Grafen Joseph Ossolinski; starb an Entkräftung im 78. Jahre; Kommandeur des Stephansordens, geheimer Rat, Präfekt der Hofbibliothek etc. Bedachte seine Ziehtochter Camilla Ellmauer mit jährlich 3000 #, so lange sie lebt. Bis zum 19. Jahre bleibt sie bei der Schwitzer. Heiratet sie, so erhalten nach ihrem Tode ihre Kinder 6000 #. Ihr Vormund Carl Joseph Pratobevera, Doktor der Rechte, Vizepräsident des Appellationsgerichtes, ein würdiger Mann. Um ½ 8 h zu Haus; wir sahen mit Gionima das „Alte Wien“. Dem Honegger schenkte ich das schöne Uhrpolsterl der Hruschka; Therese machte ihm ein Potpourripolsterl, ein größeres der Szabó.
Band 11 (XI.), Seite 7v
19.03.1826
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