Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [10463]

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1826
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Regen. Im Burgtheater Norma, im Theater an der Wien „Staberls Reiseabenteuer“, im Josephstädter Theater „Heliodor“. Den Vormittag zu Haus. Dräxler, Wocher, Axt, Koch mit Gustav speisten mit uns, dann ging ich zu unserem Fest: nachmittags 4 h, Ludlamitenmahl, 10 fl., dem Gyrowetz zu Ehren: Schwarz, Lembert, Castelli, Zedlitz, Tendler, Lannoy, Anschütz, Sichrowsky, 2 Biedermann, Czerkowitz, Marx (?), Schlechta, Wahlbach, Grill, Tietze, Fux, Hassaureck, Grillparzer, Stubenrauch und ich; Semmler und Krug (?) kamen nachher. Ich gab eine Bouteille Champagner und besorgte das Gefrorene. Ein Altar mit brennender Flamme und ein Pudel mit rotem Kopf, Turban und Stiefeln an den Pratzen, 20 fl schickten wir der Familie Schwarz. Ich setzte vor den Platz des Gyrowetz einen Blumenstrauß. Ein Lorbeerkranz wurde ihm aufgesetzt mit 2 Bändern: „Die dankbaren Ludlamiten dem hochverehrten Tondichter“. Gyrowetz’ Porträt war mit Blumen bekränzt, 20 Wachslichter brannten. Castelli schrieb auf die Arie „Mir leuchtet die Hoffnung“ ein Gedicht auf Gyrowetz, recht passend, sang im Prediger-Kirchhofs-Ton, predigte mit Sichrowsky; spielten mit Czerkowitz ein Drama, die Kapelle sang. Schlechta schrieb das Lob des Weins, Lannoy die Musik. Es war ein elegantes Fest, von 4 h bis Mitternacht, alles war froh.
Band 11 (XI.), Seite 5v
28.02.1826
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