Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [10379]

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1822
Personen diese Grube befahren, alte Manipulationsweisen gesehen werden können, dem sich aber die schöne Gelegenheit der Befahrung der Allerhöchsten, Höchsten oder hohen Herrschaften nicht darbietet, der wird auch nach Umständen durch höhere Genehmigung und Liberalität die Art des Berggbaues in Efrfahrung bringen und im Berge durch die dortigen Beamten und Meister genug seine Wissbegierde befriedigen können.Das Salzlager, worauf der Bergbau betrieben wird, ist ein Flözbebirg, welches sich der Länge nach von Abend gegen Mittag zieht, und der Mitternacht gegen Mittag in die Tiefe verflieht. Die Länge des Salzflözes beträgt 450, die Breite 100 und die bisher bebaute Teuffe 205 Wiener Klafter. Die vor dem Salzflöze befindliche Flözschichten bestehen aus Gerölle, Kalkmergel,Übergangkalkstein und verhörtetem Ton, oder sogenanntem Lebergebirg,. Hinter dem Salzflöz steht gleichfalls wieder der Schieferton, Übergangskalkstei an, in welch letzterem sich auch einige Versteinerungen Versteinerungen von Ammoniten, Pektiniten, Chaniten u. d. g. finden. Der zur Aufdeckung des Salzflözes geführte Bau ist ein Stollenbau, und es sind gegenwärtig nebst drei Stollen zur Ableitung der süssen Tagewässer über dem Salzflöz 12 Stollen, oder Bergabteilungen zur Benützung des Salzflözes betrieben worden, von welchen jedoch die sechs höheren Etagen oder Stollen bereits beinahe abgenützt sind, die vier folgenden gegenwärtig in Benützung stehen und die zwei tiefsten als Hoffnungsbauefür die Zukunft betrieben werden. In den vier in Benützung stehenden Stollen befinden sich 28 brauchbare Wöhnen oder Salzerzeugungskammern, in welchen durch Einleitung der süssen Tagwässer und Auflösung des Salzgebirgs die Sulze erzeugt und aus der Kammer, in welcher sie erzeugt wurde, in der nächt unteren Etage abgeleitet wird, während dann die auflösbaren (?) erdigen Teile - der Leiss – in der Kammer am Boden liegend zurückbleiben und bei deren zu großer eines Teils dieses ausgelaugten Gebirges gereinigt werden. Angenehm und überraschend ist der Anblick einer Beleuchtung eine solchen Wöhne , und besonders der Erzherzog Karl-Wöhne in ihrem
Band 10 (X.), Seite 204r RTB p. 15 ff
ohne Datum, Jahr angenommen
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