Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [10377]

10377
1822
Einschub, Exzerpt aus einer nahzeitlichen (von 1800 ?) Reisebeschreibung ( Steiner ?): Das Merkwürdigste in derUmgebung von Ischel und auf der linken Seite des Reiseplanes ist der in Jahre 1563 entdeckte und somit durch 237 Jahre ununterbrochen in Betrieb stehende Salzberg. Man fährt südöstlich von dem Markte Ischel eine halbe Meile auf einer sehr guten Straße durch das freundliche Dörfchen Reiterndorf, dann im Walde aufwärts zu dem romantisch im Thale liegenden stillen Dörfchen Perneck, in welchem das im Jahre 1811 erbaute unterste Berghaus, die Wohnung des Bergmeisters, liegt, bis zur Sulzstube in der Au, oberhalb welcher, für Allerhöchste und Höchste Herrschaften, bei Befahrung des Salzberges, Tragsesseln, um die sehr ermüdende Fußreise bis zu dem Einfahrtsstollen-Mundloche zu erleichtern, vorbreitet sind, und kömmt neben dem, zwischen zwei prächtigen Wasserfällen romantisch liegenden mittleren Berghause und der Bergschmiede vorbei, in eine nicht unbedeutenden Höhe, die dem Wanderer, besonders an schwülen Tagen, ziemlich Schweiß kostet, bis zum Einfahrts-Mundloche des Kaiserin Maria Ludovica-Stollens, der siebenten Etage des Ischler Salzberges. Das Mundloch ziert, auf allerhöchste gnädige Bewilligung, ein Monument von zwei Pyramiden von Granit, auf deren Spitzen die vergoldeten Kaiserkronen mit Szepter und Schwert auf einem Polster ruhen. Auf die zweimalige Befahrung allerhöchst Ihrer Majestäten und höchsten Herrschaften sind an diesen 2 Pyramiden passende Inschriften, verfasst vom Bergmeister Picklberger, angebracht. Sie lauten:FranCIsCVs IAVstrIae CaesaraVgVstVs pIVsbenIgnVsetLVDoVICaaVgVstapopVLI altera parensVIsItaVerVntVnIVersaLI appLauVsVsaLIs foDInasAm Piedestal:Franz und Louise,sie befuhrendieses Berges inneren Schoss,wo die Gottheit Segensspurenin des Salzes Fülle goss.
Band 10 (X.), Seite 203r RTB p. 15 ff
ohne Datum, Jahr angenommen
Copyright © 2025 Heraldisch-Genealogische Gesellschaft "ADLER", Wien. All Rights Reserved. Austria-1095 Wien, Postfach 7, Universitätsstraße 6/9b