Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [1036]

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Regen und kühl. Bis 8 h lag ich im Bette. Timlich (?) besuchte mich, bei welchem Billetts für uns zu stechen bestellte. Um 9 h ging ich in den Stall des Quarin. Dann frühstücken, las die Zeitungen und fand die Bestätigung, dass des Feindes Annäherung nicht unwahr ist. Die Magazine in der Stadt werden angefüllt mit Früchten, das Aufgebot wird publiziert: lauter selige (?) Vorboten des nahen Feindes. Brockmann, Frankstein, Mayer standen vor dem Theater und plauderten bis nach 12 h. Dann begegnete ich Grünwald und Grübel (?), mit diesen speiste ich in der Kugel. Nach Mittag ging ich zu Barany, dann zu Therese; gegen 6 h ins Kärntnertor-Theater „Ciabattino“ und „Alcina“. Die Viganò wurde jäh krank, nun sollte „Alcina“ nicht gegeben werden; man fand die Muzarelli, welche gleich die „Alcina“ spielte; nach der Oper kündigte dies der Hornung dem Publikum an, welche diese Gefälligkeit der Muzarelli mit allgemeinem Klatschen aufnahm, und so auch im Ballett. Ich bin neugierig, bei des Brauns Ankunft hierüber eine Äußerung zu hören. Im Theater plauderte ich unaufhörlich mit Mayer, seiner Frau und Tochter, und unterhielt mich recht gut.
Band 02 (II.), Seite 87r
08.06.1800
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