Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [1034]

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Trübe. Heute fährt die Mutter mit der Rotter (?) nach Bisamberg; welche zwecklose Ausgabe, denn nur ein hirnloser Kopf kann bei noch zerrütteten häuslichen Umständen solche Depensen machen ! Um 7 h ging ich zum Grafen, dann in die Kanzlei. Mit dem Grafen sah ich das Attemsische Quartier an, welches gleich berichtigt wurde. Therese, Nina und ich gingen zu Maurer; Therese und Ich gingen nicht hinauf. Ich begleitete die Mädchen nach Hause, ging auf’s Bankl, dann mit Frankstein, Beck, Klimbke und einem aus Weimar auf die Mehlgrube speisen. Nach Tische machte ich Kommissionen, schrieb zu Hause. Nach 6 h ging ich zu Therese und rangierte da. Klimbke und ich erkundigten uns bei Wappler wegen Kotzebues Gefangennahme durch Kosaken bei Mitau, trotz russisch kaiserlichen Pässen, und erfuhren leider Bestätigung. Des großen Mannes Schicksal rührt mich sehr. Abends war ich ein paar Akte im Burgtheater „Alte und neue Welt“. Beck spielte den Landrat Gärtner (?) mit wenig Beifall. Zu Ulbrich musste ich. Um 9 h war ich zu Hause, plauderte mit meinem Hausherrn, dann ins Bett.
Band 02 (II.), Seite 87r
06.06.1800
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