Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [1026]

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Früh trank ich Sauerbrunn, ging auf die Bastei, dann frühstückte ich; endlich wieder nach Hause. Mittags war ich auf dem berühmten Bankl, dann ging ich mit Klimbke zum Bock am Stubentor speisen. Nach Mittag sprach ich mit dem Herrn v. Wolfskron wegen Wohnung auf der Hohen Brücke, ging mit der Nachricht zur Gräfin, von da nach Hause. Später zur Gassmann und mit selber zur Klob. Anfangs saßen wir zusammen, dann sahen Klob, Therese und ich zum Fenster hinaus. Wir beide fingen an zu deliberieren, wie unsere Hauseinrichtung geschehen soll. Ich stellte ihr das äußerst Zweckmäßige ihrer Wirtschaft dar, und wie wenig ihre Mutter Kopf und Herz hat, um ihr Hauswesen mit Vorteil und ordentlich zu führen. Dies verleitete uns zu Hitzigkeiten, die am Ende in Verdruss würden ausgeartet sein, wenn ich nicht geschwiegen hätte. Um 9 h empfahlen wir uns, begleiteten die Mutter nach Hause; dann erst gingen Nina und ich mit Therese auf die Bastei, plauderten von ihren noch auszuzahlenden Schulden und Einteilung der Zahlung derselben. Um ½ 11 h kam ich erst nach Hause. Heute erhielt ich die tröstliche Versicherung, dass mein Bruder mit 200 fl., Tafel und Quartier bei Malfatti aufgenommen sei.
Band 02 (II.), Seite 85v
29.05.1800
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