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1825
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Im Burgtheater „Schule der Alten“, Brevison (?) Minna von Ofen als Mad. Danville; im Josephstädter Theater „Arsenius“. Schlaflose Nacht nach dem Brand. Der immer noch anhaltende Rauchgestank droht Augenweh und Husten. Ich traf Dispositionen, dass Maurer, Tischler, Schlosser kommen, samt dem Zimmermann, um Gewölbe und Keller wiederherzustellen. Fing beim Tischler an, ließ die Scherben aus unserem Keller hinwegräumen, das Brandholz wegschaffen, war als erstes bemüht, alle Spuren des Unglücks zu vertilgen. Reimann, Wohlfarth, Meisl und Krieghammer und viele lästige Besucher kamen; Therese war gar nicht wohl, ich sehr abgespannt; eine Fatalität verdrängt die andere. Honegger war bei Hermann und versicherte, morgen schlage er das Dach auf. Mit Koch sprach ich lange; er erkennt, dass Hermann ein Lump ist. Die Schauenstein kam mit der Hiobspost, dass der brave Feuerknecht Zorn dem Tode nahe sei. Ich schrieb auch dem Grafen; indessen ist er selbst hier. Kridl speiste mit uns, nachmittags mit Honegger in den Garten, zum Steinmetz Mayer, ich zur neuen Kettenbrücke. Der Bau ist solid, schön und der Vollendung nahe. Besonders gefiel mir die Streckmaschine der Kettenglieder. Ein wütender Sturm erhob sich; ich eilte, die Kaffeehäuser zu erreichen. Ging zum Eisvogel soupieren und kam nach 8 h wegen erstickendem Staub gefahren nach Haus, bei Therese waren Fux, Dini und Moser. Gestern erhing sich Dietrich, Hoffmans Schwiegervater, Vater der Stieberger, 74 Jahre.
Band 10 (X.), Seite 180v
10.08.1825
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