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Kühl, trüb, windig; öfters Regen. Im Burgtheater „Coreggio“, Löwe zum letzten Mal. Wir frühstückten mit Andres im Zimmer, ließen ihn mit der Lenerl im Garten und fuhren um 9 h in die Stadt. Ich bestellte für Therese einen Wagen nach Baden, 8 fl. 40 x, um 3 h beim Erzherzog Carl. Den Vormittag zu Hause. Ortner bat, ihn Holbein zu empfehlen, er und Fritz speisten zum Abschied bei uns. Holbein muss am Nachmittag zum Saurau, wegen Kaution; er leistet keine. Der Graf schrieb von Piestyan, Vinzenz habe vom Kaiser ein Moratorium auf 6 Jahre erhalten und verboten, den Jungmann zu zahlen; wie infam ! Mit Therese fuhren Dini und Saly; herzlich und bange war der Abschied. Ich gab ihr 200 fl.. Nachmittags zum Steuereinnehmer Mayer und Kárner. Von ersterem nahm ich 30 Abonnementbilletts, 25 fl.; erzählte mir, welchen Sturm er mit Hensler und dem kecken Kanzler hatte. Kárner weiß von einem Moratorium nichts, wohl aber, dass in der Pressburger Zeitung, Freitag, 24., No. 49 eine Aufforderung von der Güteradministration stehe, dass sich alle Gläubiger binnen 6 Wochen melden sollen. Ich ging sehr ernst herum, in Gesellschaft, auf den Wasserkurplatz. Um 9 h in die Ludlam, allein mit Holbein. Die Sitzung dauerte bis nach 8 h; weil er die Kaution verweigert, scheint die Sache abgebrochen zu sein. Ich sagte, es beginnt nochmals, denn es findet sich kein Pächter.
Band 10 (X.), Seite 175v
30.06.1825
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