Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [10166]

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1825
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Der Morgen schwül, heiter. Im Garten sehr lieblich, nach Tische Gewitterregen. Unsere silberne Hochzeit ! Wie glücklich fühle ich mich an der Seite meines braven Weibes. Beim Erwachen gab sie mir 12 von ihr genähte Sacktücher, dann mit herzlichen Zeilen Salieris Andenken, die schöne goldene Dose. Innig freute mich beides. Ich gab ihr ein Fläschchen Eau de Cologne im silbernen Einsatz, 33 fl., Überrock von englischer Leinwand, 35 fl., Kistel Eau de Cologne, Kirschwasser, englische Seife 12 fl., nachträglich 6 Batisttücheln 30 fl., zusammen 100 fl.. Alles machte ihr Vergnügen. Zum Speisen Fux, sie, Dini, die Kinder, Holbein und Marie, Pölt, Swoboda und die gute Moser mit Sepherl; brachte mir 50 fl. Zins. Der Sepherl schenkte ich 5 fl., der Saly 1 fl. 40 x. Die Fux brachte einen Laib Brot und 5 Blumentöpfe, welche mir viel Vergnügen machten. Holbein las ein herzliches Gedicht in der Blumensprache mit dem Motto „Je länger, je lieber“, welches uns innig rührte, Holbein und ich sprachen lange über die Pachtung des Kärntnertor-Theaters und Theaters an der Wien, welches im schlechten Jahre 110.000 fl. einnahm; Holbein begnüge sich mit der Einnahme von 200.000 fl., wahrlich sehr mäßig. Bis 8 h blieb alles.
Band 10 (X.), Seite 173v
11.06.1825
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