Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [1010]

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Trübe und kühl. Vormittag las ich in der Berliner Theaterzeitung, welche ich in vielen Stücken sehr einseitig geschrieben fand. Ging in den Trattnerhof zu Hackel (?), stellte Wallishauser die Zeitung zurück. Ging dann ins fürstliche Haus wo ich erfuhr, dass Dietrichstein eine Stunde beim Fürsten war; dies schrieb ich gleich Theresen. Ging zum Theater, wo ich Brockmann sprach, welcher mir die schnöde Aufnahme von „Nachspiel“ durch den Baron erzählte, und dessen Zorn, als er hörte, selbes sei von der Weissenthurn. Frankstein wollte ich zu Brandl begleiten; an der Ecke des Grabens begegnete mir sehr willkommen Therese. Sie war bei S[zilinska ?], wo sie erfuhr, der Fürst werde mich sicher empfehlen. Ich traue so wenig den Kavalieren und habe noch weniger gute Hoffnung. Mittags aß ich bei Brandl, nach Mittag arbeitete ich zu Hause an des Brandl seiner Pupillenrechnung. Abends besuchte ich Theresen und ging mit der Brandl Therese und dem Vinzenz ins Kärntnertor-Theater „Fiesko“; Therese mit Anhang war auch da. Es dauerte bis ½ 11 h und war voll. Zwischen dem Theater regnete es heftig.
Band 02 (II.), Seite 83v
13.05.1800
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