Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [1007]

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Ein heiterer, schöner Tag. Früh arbeitete ich, sah den Pferden des Stellwag nach und ging zu ihm in den Matschakerhof. Nach 11 h in den Trattnerhof wegen Quartier, später zu Klimbke und mit selbem in die Mehlgrube speisen. Nach Mittag begleitete ich Stellwag in seine neue Wohnung. Zu Pauer, dann fuhren der junge (?) und ich ins neue Badhaus baden. Nach 6 h ging ich zu Theresen; da gab’s scheele Gesichter, weil ich den Tag über nicht kam. Die Mutter war den Tag über höchst fatal. Nina spielte in „Tracci amanti“, Therese ging zu Smitmer. Beim Durchhaus trennte man sich; weil ich aber die Alte nicht begleitete, sondern – wie sehr natürlich – Theresen, so folgte uns die Alte auf dem Fuße nach; dies ärgerte mich. Bei Smitmer nahm ich Abschied von Therese, ging in den Schwarzenberg-Garten, dann auf die Bastei und nach Hause. Ich plauderte noch eine Weile mit dem Hausherrn, dann ins Bett. Heute bekam ich vom Fürsten ein Attestat, sehr kalt, das habe ich nach so vielen Dienstjahren nicht verdient.
Band 02 (II.), Seite 83r
10.05.1800
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