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In der Nacht und den ganzen Tag Regen. Im Burgtheater „Adelheid von Italien“, im Kärntnertor-Theater „Barbiere“, im Theater an der Wien „Spinnerin am Kreuz“. Lebel und Evarist besuchten mich; von Reimann lässt sich niemand sehen. Ich ging wegen meiner Pensionsverschreibung und 13.000 fl. zum Gyurkovics; Ergebnis: zu beiden wenig Hoffnung, weil der Graf alles vertan hat und kein Fonds ist; dann weil Liechtenstein darauf dringt, die auf Ács und Pernau intabulierten Schulden zu zahlen; schändlich ! Mittags bei Wohlfarth mit Gottdank und Neumann. Kaufte von Dehne englisches und französisches Papier, den Bogen um 4, 3,1 ½ fl., zusammen 21 fl.. Besuchte den kranken Fechner und hörte, dass die gute Richart um ¾ auf 4 h ruhig verschieden sei. Friede ihr, sie hat viel gelitten; lebte 58 Jahre, starb an Auszehrung. Ich war sehr ergriffen, ihr Mann starb am 22. März 1821. Sonnleithner hat alles weggeräumt und ließ sich auch in letzter Zeit wenig mehr sehen. Ist Universalerbe, eine Uhr bekommt die Rigatt. Bei Wohlfarth erfuhr ich, dass der alte Hoffmann sehr schwach geworden; besuchte ihn. Er geht seiner Auflösung entgegen. Ins Kärntnertor-Theater, fand Stessel und Böhm. Um 9 h zu Hause, mein liebes Weib zu sehen, der man Richarts Tod verschwieg. Von Berlin brachte Remy (?) – Stutz (?) – von Jeanette Komödienzettel, Repertoire, Briefe, welches mich sehr freute. Ball des Heurteur im Kleinen Redoutensaal, 1 fl. Münze; gedrängt voll, über 700 Menschen, die Schröder tanzte.
Band 10 (X.), Seite 160r
23.01.1825
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