Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [10019]

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1825
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Neblig. Im Burgtheater zum 1. Mal „Zufälle“, Lustspiel in 5 Akten von Holbein, im Kärntnertor-Theater „Matrimonio segreto“, im Theater an der Wien das Gestrige. Den Vormittag zu Hause, gegen Mittag mit Seitz zum Engel, sahen mehrere Pläne, besonders den eines neuen Theaters: Fassade von 26 Klafter, Saal 25 Klafter, Bühne 60 Schuh breit, 15 Klafter tief, der Saal ebenso, 6 Stöcke mit 148 Logen; schön gedacht, nur zu groß für Wien. Ich schrieb dem Grafen. Mittags mit Fiala allein, nachmittags zu Koch. In Gesellschaft Seitz’ ins Burgtheater. Im Parterre, sehr voll. Sehr schläfrige Aufführung, schwaches Memorieren, nicht gelungenes Ineinandergreifen. Das Publikum lachte durchs ganze Stück, am Ende blieb es kalt, der Beifall lau; vielleicht gelingen die folgenden Vorstellungen besser. Mit Holbein in Ludlam. Ich schickte mein Gartentableau hin mit der Aufschrift: „Der Mutter Ludlam von Laritaferl dem Optiker“. Es war nicht lustig, um 12 h ins Bett.
Band 10 (X.), Seite 159r
15.01.1825
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