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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
89 1797 11 5 Am Vormittag arbeitete ich in meinen Geschäften. Mittags hatten wir Herrn v. Ernst zu Gast; nach Mittag fuhr ich mit Kárner nach Ödenburg, war abends im Theater, wo man den „Unglücksvogel“ gab, unterhielt mich mit der Grünberg und soupierte bei Ringer; fuhren um 11 h nach Hause. Ein merkwürdiger Tag, denn an diesem ging zum Teil die Aussöhnung mit dem Stallmeister vor sich, er schenkte mir eine ganz artige Reitpeitsche. Band 01 (I.), Seite 8v
118 1797 12 5 Arbeitete bis Mittag zu Hause, dann ging ich in Geschäften in die Stadt, speiste mit meinem v. Kárner beim Villar (?). Die Chatrin kaufte für meine liebe Mutter 8 Ellen Cotton à 16 Groschen, welche ich ihr zum Geschenk mache. Abends mit Stessel, Seitz und Fajt im Marinellischen Theater. Übergab dem Marinelli die 100 # vom Fürsten. Lernte die Chaton Streicher zum zweiten Mal kennen, die zu mir Firmpatin ist; waren beide über unsere erneuerte Bekanntschaft überrascht. Auch führte ich noch Stessel bei der Frau v. Ferenna (?) [auf], welche beim Roten Turm im Küss den Pfennig im 1. Stock wohnt. Ich habe mich im Theater angenehm unterhalten. Nach dem Theater soupierten wir bei den Drei Hakken und tranken Punsch beim Totenkopf. Band 01 (I.), Seite 11r
149 1798 1 5 Arbeitete zu Hause. Abends ging ich zum Klimbke und erhielt von selbem ein Billett zur Redoute. Dann ging ich zu den Gassmannischen, und erfuhr, dass man wegen Fieber der Willmann „Un passo ne fa cento“ geben wird, welches mir sehr ungelegen war. Ich ging ins Kärntnertor-Theater, wo „Klara von Hoheneichen“ gegeben wurde, und eine gewisse Madame Müller die Klara sehr mittelmäßig spielte. Ich unterhielt mich mit Kühnel und Rhode recht angenehm. Kühnel wurde am Platz des Zoller Vizebuchhalter. Band 01 (I.), Seite 15v
181 1798 2 5 Ich war beim Fürsten, dann ging ich nach Hause arbeiten und arbeitete bis 2 h. Dann speiste ich bei den Schwarzspaniern, fand dort den Maliaver (?), dessen Kind, ein Mädchen, gestern abends starb. Nach Mittag besuchte ich die Kleinrath und kam nachher mit dem Postkontrollor und Dreißiger Sorer (?) zusammen mit diesem ging ich ins Josephstädter Theater, wo man „Die Tiroler an der Grenze“ gab, eine ungemein elende Oper, die ebenso schlecht aufgeführt wurde; dem Heyssan seine Frau spielte die Primadonna. Nach dem Theater soupierten wir beim Adler und gingen um 11 h nach Hause. Hayden und Sorer blieben bei mir über Nacht. Band 01 (I.), Seite 20v
209 1798 3 5 Ich befand mich heute gar nicht wohl, rasende Kopfschmerzen plagten mich. Ich arbeitete dennoch bis 2 h, dann ging ich zu v. Kárner, dann auf die Bastei, begegnete Therese mit Mutter und Schwester, begleitete sie nach Hause und blieb zu Mittag, aß außer Suppe nichts. Wir sprachen von der Einteilung unseres Hauswesens, unserer künftigen Wirtschaft und mehr dergleichen. Besuchte abends v. Kárner, fand da den Kutschersfeld, welcher über den Gegenstand klagte, dass Hauter ins Haus kam. Ich blieb bei v. Kárner bis 7 h und begleitete ihn bis zum Marinellischen Theater. Der Stoff unseres Gesprächs war Therese und unsere Verbindung. Nachher besuchte ich den kranken Klimbke, lernte seine Hausfrau kennen und den Hofchirurgen Störk, welchen ich für einen weisen, denkenden und beobachtenden Ärzten halte; blieb bis 9 h; dann soupierte ich bei Therese und um 10 h war ich schon zu Hause. Band 01 (I.), Seite 25r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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