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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
36 1797 7 30 Ich war auf dem letzten Ball im Casino und unterhielt mich mit Elisen und der von Straßernschen Familie sehr angenehm. Band 01 (I.), Seite 1v
82 1797 10 30 Fuhr nach Großhöflein wegen Unterfertigung des Postkontrakts, Verbesserung (?) des Gebäus und Besichtigung des Strohvorrats; nach Mittag nach Hornstein, Grundemann, Packh und ich speisten beim Verwalter. Band 01 (I.), Seite 8r
113 1797 11 30 Vor Mittag erhielt ich einen Besuch von der Babett. Mittags speiste ich bei Brandl. Nach Mittag besuchte ich die Amalie, wo vom Theater eine Menge geschwätzt wurde. Meinen Freund v. Kárner fand ich wegen Augenschmerzen zu Hause und blieb da eine Stunde; da wurden Geschäfte abgehandelt. Als ich von ihm schied, begegnete ich auf dem Graben die Fräule Peschina (?) und Lisette Jaffer (?), die ich bis zum Roten Turm zu ihrem Quartier begleitete. Mich freute es besonders, sie nach 2 Jahren wieder zu sehen. Abends war ich bei den Gassmannischen, wo gesungen und eine Menge vom Theater, meiner Lieblingsneigung, gesprochen wurde. Die Reine erhielt auch einen Besuch von mir, wo ich bis 9 h blieb und dann nach Hause schlich. An diesem Tage heiratete die Komtesse Charlotte Weissenwolf den polnischen Grafen Mier (?). Band 01 (I.), Seite 10v
143 1797 12 30 Arbeitete vom frühesten Morgen bis Abend sehr fleißig. Abends fuhr ich zur Brabatz (?) und mit ihr in die Leopoldstadt zur Ruschitzka, welche ich wieder nicht zu Hause fand. Ich unterhielt mich eine Weile mit der Liebknechtischen Fräulein, wo eine Menge vom Theater geschwätzt wurde, empfahl mich und fuhr dann über die Praterallee die Brabatz nach Hause. Von da fuhr ich zur Gassmann, wo ich den Abend über blieb und mich sehr angenehm unterhielt. Kutschersfeld und ich gingen um 9 h nach Haus und ich arbeitete noch bis 1 h nachts. Band 01 (I.), Seite 14r
174 1798 1 30 Heute arbeitete ich ununterbrochen zu Hause. Abends besuchte ich Herrn v. Siccard, wo die Kinder den „Dorfbarbier“ und den „Blinden aus Leichtgläubigkeit“ gaben; nachher wurde getanzt. Therese war auch da; außerdem lernte ich Fräulein List kennen, ganz ein artiges Mädchen. Therese begleitete ich nach Hause und ging zum Jahn (?) auf das Tschepp(?)sche Piquenique, wo ich mich anfangs schrecklich ennuyierte. Später machte ich auf eine sehr possierliche Art Bekanntschaft mit der Frank Jeanette, Kaufmannsfrau zum Weißen Kruzifix in der Bognergasse, auch mit der der Zuckerbäckerin Steinmayer vom Lobkowitz, welche es übel zu nehmen schien, dass ich mich mit der wirklich sehr artigen Frank mehr unterhielt; auch die Tscheppische belästigte mich mit ihrer Zudringlichkeit und erschwerte mir die Unterhaltung mit der Frank. Ich blieb bis 6 h und begleitete sie nach bis zum Wagen. Wir gaben uns ein Rendezvous, wo wir uns sehen werden. Ich ging dann auch nach Hause. Band 01 (I.), Seite 19r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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