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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
67 1797 10 13 Frühstückte bei der Madame Königstein. Verrichtete meine Geschäfte, besuchte die Amalie, speiste mit Kárner und Stessel beim Türken. Um 4 h verließen wir Wien und soupierten abends in Eisenstadt beim Engel; wir schwätzten bis auf 11 h. Band 01 (I.), Seite 6v
96 1797 11 13 Besuchte am Vormittag zum ersten Mal die Gassmann und unterhielt mich da ein paar Stunden sehr angenehm. Dann verrichtete ich meine Geschäfte und speiste beim Türken, wo wir recht froh waren. Abends die Ruschitzka, dann den Seiler, den übrigen Abend brachte ich bei der Reine zu. Soupierte bei den Drei Hacken und fand dort die Brandlischen und Amalie. Band 01 (I.), Seite 9r
126 1797 12 13 Arbeitete zu Hause den ganzen Tag. Abends besuchte ich die Gassmann und ging dann ins Burgtheater, wo man „Sitah Mani“, Schauspiel von Vulpius und das Divertissement „Die Luftfahrer“ gab. Ich unterhielt mich mit den Gassmannischen und ging nach dem Theater mit dem Fajt zum Lampel soupieren, da fand ich Sanenz, Lang (?), Kratter, Schönberger Sohn, den berühmten Bassettisten Hauschka und des Lang älteste Tochter. Sanenz machte mich mit Lang bekannt, worüber ich mich herzlich freute. Wir unterhielten uns sehr angenehm und ich trollte mich erst spät nach 11 h voll Vergnügen über die gemachte Bekanntschaft nach Hause. Der Fürst und Kárner fuhren heute nach Eisenstadt, kamen aber wieder zurück. Band 01 (I.), Seite 12r
157 1798 1 13 Arbeitete den ganzen Tag. Abends ging ich zum Klimbke ins Bureau, schwätzte von den Hindernissen des Balletts „Alcina“, dass selbe gar nicht zustande kommen kann; dann erzählte er mir einen Teil seiner Liebesgeschichte, die so sehr auf ihn – den guten Mann – wirkte, dass er durch 2 Jahre beinahe Menschenfeind wurde; nur die Zeit heilte ihn. Wir gingen eine Zeitlang ins Theater, da es aber zu leer war und wir keine Gesellschaft fanden, schlichen wir in der Stadt herum; endlich begleitete er mich zu den Gassmannischen und so schieden wir. Bei den Gassmannischen war Simoni und seine Geliebte; die spielten da und ich unterhielt mich noch bis 9 h mit Therese sehr angenehm. Abends war ich auch noch ein Viertelstündchen bei Herrn v. Huber. Heute kaufte ich mir von dem Juden Markus Schwarz Gradl zu Nachtleibl und eine Garnitur damastenes Tischzeug. Band 01 (I.), Seite 16v
189 1798 2 13 Früh beurlaubte sich Ringer und schied dann, um nach Hause zu fahren. Ich arbeitete mit frohem Mute und ging dann zu meinem lieben v. Kárner in die Stadt, speiste mit Seitz beim Steindl. Nach Tisch besorgte ich Geschäfte, dann besuchte ich die Gassmannischen, welche mir erzählten, dass Fräulein Schmidtmayer (?) mich in Gnaden bemerkte. Nanette und Therese gingen in die Redoute, ich ins Marinellische Theater, wo man zur Einnahme des LaRoche den zweiten Teil vom „Donauweibchen“ gab, welcher sehr gefiel und ungleich besser ist als der erste. Nach dem Theater soupierte ich mit den Brandlischen beim Igel, blieben bis 1 h und gingen dann ins Kaffeehaus an die Donau, wo wir Barbaras tranken und spielten. Es war noch 3 h, als ich ins Bett kam; es ist sehr unangenehm, seinen Schlaf so ohne besondere Unterhaltung opfern zu müssen. Auf dem St. Stephansfreithof begegnete ich dem französischen Gesandten Bernadotte, einem großen, hageren, finsteren und schönen Mann, mit einem langen Gesicht, gebogener Nase und sehr imponierender Miene. Band 01 (I.), Seite 21v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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