Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [3075]

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Nasskalt. Therese liegt noch. Den ganzen Vormittag war ich mit dem Grafen beschäftigt. Mittags allein. Ich schrieb und arbeitete zu Haus, der Graf kam zu mir. Nach Tisch machte ich verschiedene Gänge und war wegen Banco-Zetteln beim Hilpern (?) im Rathaus. Im Burgtheater heute „Pilger“, im Kärntnertor-Theater „Romeo“. Therese hatte Besuche von Rottruff, Nina, der ich Slivovitza gab. Sie brachte die traurige Nachricht, dass sich die Klob gestern auf dem Bauernmarkt in dem neu gebauten Haus herabstürzte, ihr die Brust zersprengte und nach einer Stunde tot war. Man vermutet, sie war wahnsinnig. Sie wurde gleich ins allgemeine Spital gebracht. Welch ein Schlag für den ohnehin wegen der Todesgefahr seiner Frau gebeugten Kunz (?) Ich verbot es der Therese zu sagen, um sie nicht noch kränker zu machen. Abends befindet sie sich besser. Mit dem Grafen war ich bis 8 h sehr geplagt und erhob noch spät bei Poger (?) 1000 fl., die ich ihm in die Loge brachte. Übrigens langweilte ich mich im Theater und ging mit Czermak (?) und Goldmann nach Hause.
Band 05 (V.), Seite 110r
03.01.1806
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