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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
3466 1807 1 28 Kalt. Am Vormittag beim Grafen und Keglevich, der sich im Ball schlecht unterhielt und über Gatterburg und Felix Woyna (?) loszog. Therese hatte Probe von „Delia“. Mittags war Eckhart unser Hast, der mir ohne Anstand erlaubte zum Klimbke zu gehen. Nach Tische schlief ich etwas, später zum Giáy, Brandl und Klimbke, wo ich bis 8 h war, dann mich nach Haus ins Bett begab. Therese sang im Burgtheater in „Caliph“. Band 06 (VI.), Seite 27r
5451 1812 7 5 In Baden kühl und veränderlich. „Häuslicher Zwist“ und „Alle fürchten sich“, dann „Die Amazonen“ von Vulcani. Vor 7 h ins Antonibad, fand Steiger von Neustadt, Fink, Leisring (?), blieb eine Stunde sehr einsam, dann nach Hause zum Grafen, immer beschäftigt, suchte Bschaidner und den Bildhauer auf, machte ein paar Abänderungen. Um ½ 12 h in die galante Messe in die Stadtpfarrkirche, wo jetzt – da die Augustinerkirche geschlossen ist – sich die schöne Welt versammelt. Dann in den Park, der heute sehr besucht war. Um 2 h zum Speisen, General Bubna, Gestütsdirektor General Sauban (?), Graf Gatterburg, Woyna – Geliebter von der Laucher – und Vinzenz speisten da. Nach Mittag in meinem Zimmer, dachte der 42 Jahre, die ich heute verlebt hatte, arbeitete, ging gegen Helena. Abends ins Theater, da kam aber der Graf und engagierte mich, nach Helena zu fahren. Wir fanden ziemlich zahlreiche Gesellschaft und blieben bis nach 6 h. Am Rückweg vor dem Frauentor begegnete uns die kranke Musini in Compagnie, welche ins Theater ging. Ich mit dem Grafen folgte, wandelte bald aus und ein, weil es immer zu tun gab. Nach dem Stück kam ich mit Leifer (?), Weidmann und Brunner (?) zusammen, welche eine Fußreise nach Grätz machen. Zusammen speisten wir in Compagnie bei der Schwann. Weidmann war mein Schlafkamerad, wir plauschten noch. Therese sang in der „Zauberflöte“ zum 5. Mal, Einnahme 594 fl. Band 07 (VII.), Seite 108v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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